Mann in blauem T-Shirt liegt seitlich im Bett und schläft.
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Nächtlicher Bluthochdruck: Symptome und Ursachen

Unser Blutdruck unterliegt regelmäßigen Schwankungen, je nach Tageszeit und Situation. In der Regel sinkt er nachts um 10 bis 20 %. Bei einigen Bluthochdruck-Patienten bleibt dieser nächtliche Blutdruckabfall allerdings aus. Wohingegen bei gesunden Menschen manchmal der Blutdruck nur in der Nacht erhöht ist.

Bluthochdruck und Schlaf

Nachts beim Schlafen sinkt der Blutdruck für gewöhnlich ab und erreicht gegen 2 bis 3 Uhr morgens seinen niedrigsten Wert. Danach steigt er normalerweise wieder an, um den Menschen auf das Aufwachen vorzubereiten. Wenn Betroffene nächtlichen Bluthochdruck aufweisen, kann das unterschiedliche Ursachen haben.

Nächtlicher Bluthochdruck durch Schlafmangel und Stress

Beispielsweise kann ein Grund die Schlafdauer bzw. der Schlafmangel sein. Bei mehr als 10 % der deutschen Bevölkerung liegt die durchschnittliche Schlafdauer pro Nacht bei unter 5 Stunden und über 40 % der Deutschen haben laut Statistiken Schlafstörungen (Quelle: statista). Dabei begünstigen wenig Schlaf und Stress einen erhöhten Blutdruck. In den meisten Fällen ist ein Blutdruckanstieg in der Nacht auf Stress zurückzuführen, der sich oft erst im Schlaf bemerkbar macht.

Schnarchen und Bluthochdruck

Bluthochdruck-Patienten schnarchen häufiger als Menschen mit normalem Blutdruck. Dabei kann es beim Schnarchen zu einem bedrohlichen Sauerstoffmangel kommen, indem während des Schnarchens Atempausen auftreten. Bei diesen Atempausen spricht man von sogenannter Schlafapnoe – der Begriff kommt übrigens aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt „Atemstillstand im Schlaf“. Durch diese Schlafapnoe wird unser Schlaf stark gestört, was den Körper gleichzeitig wieder unter Stress setzt. Folglich wird nicht nur Adrenalin ausgeschüttet, es steigt auch automatisch der Blutdruck an und es kann zu nächtlichem Bluthochdruck kommen.

Symptome bei nächtlichem Bluthochdruck

Bluthochdruck in der Nacht kann außerdem mehrere störende Symptome hervorrufen. So macht er sich vor allem durch Ein- und Durchschlafprobleme bemerkbar. In der Nacht selbst kann es zum Beispiel zu Herzrasen kommen. Ebenso können direkt nach dem Aufwachen Kopfschmerzen auftreten, die meist im Bereich des Hinterkopfes sitzen.

Grundsätzlich sollte ein Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin gesucht werden, wenn diese Symptome vorkommen, um beispielsweise eine Langzeit-Blutdruckmessung bzw. eine 24-Stunden-Überwachung des Blutdrucks zu veranlassen. Denn nächtlicher Bluthochdruck wird sonst oft nur zufällig entdeckt.

Empfehlungen und Vorbeugung

Wenn noch nicht bekannt ist, ob der Blutdruck in der Nacht regelmäßig erhöht ist, es aber Anzeichen dafür gibt, sollte dies schnell überprüft werden. Das kann sowohl bei Hypertonikern als auch bei Menschen auftreten, die nur nachts einen erhöhten Blutdruck haben, aber ansonsten im Alltag nicht an Bluthochdruck leiden. Treffen also oben genannte Symptome regelmäßig zu, so sollte der Blutdruck von einem Arzt oder einer Ärztin überprüft werden.

Betroffene, die von ihrem nächtlichen Bluthochdruck bereits wissen, können ihren Lebensstil entsprechend anpassen, um dem vorzubeugen. Unter anderem können folgende Umstände Bluthochdruck im Schlaf reduzieren oder dem entgegenwirken:

  • Regelmäßige Schlafenszeiten, Schlafdauer und -hygiene
  • Gewichtsreduktion und nur kleine Mahlzeiten am Abend
  • Möglichst kein Alkohol vor dem Schlafen
  • Frische Luft vor dem Schlafengehen

Quellen:

1. Middeke M., Völker K., Laupert-Deick C. Bluthochdruck senken ohne Medikamente. Trias Verlag

2. Nolte A. Bluthochdruck: Vorbeugen, erkennen, behandeln. 2. Aufl., Stiftung Warentest; 2. Aufl. 2014

3. Deutsche Hochdruckliga e. V. Bluthochdruck und Schlaf: https://www.hochdruckliga.de/nachricht/expertensprechstunde-zum-thema-bluthochdruck-und-schlaf