Messen, messen, messen: Wer an Bluthochdruck und Diabetes leidet, muss nicht nur seine/ihre Blutwerte, sondern auch seinen/ihren Blutdruck gut im Blick haben. Denn die Kombination dieser beiden Erkrankungen stellt einen erheblichen Risikofaktor für die Gesundheit von Herz und Kreislauf dar. Rund 20 Prozent der Typ-1-Diabetiker:innen und 75 Prozent der Typ-2-Diabetiker:innen leiden unter einem zu hohen Blutdruck. Im Durchschnitt sind Diabetiker:innen doppelt so häufig von Bluthochdruck betroffen wie die Normalbevölkerung.1-3
Vor allem viele Typ-2-Diabetiker:innen leiden auch an Bluthochdruck, der sich oft im Rahmen der begleitenden Fettstoffwechselstörung in den vorangegangenen Jahren oder Jahrzehnten entwickelt hat. Insgesamt findet man bei Patient:innen mit Diabetes doppelt so häufig Bluthochdruck wie in der Gesamtbevölkerung. Auch die gesteigerte Insulinproduktion kann den Blutdruck erhöhen und spielt damit eine Rolle. Die Blutgefäße sind einer mehrfachen Dauerbelastung ausgesetzt.
Die bei Diabetiker:innen dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerte schädigen die Wände der Blutgefäße und die Organe. In Verbindung mit einem Bluthochdruck multipliziert sich dieser Prozess noch: Unbehandelter Bluthochdruck stellt eine Dauerbelastung für die Schlagadern dar, durch erhöhte Blutfettwerte und den gestörten diabetischen Stoffwechsel kommt es verstärkt zu Ablagerungen. Die Blutgefäße verkalken, werden starr und können geschädigt werden. Sie verengen sich immer mehr, Organe und Gewebe werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Schließlich kommt es zu einer völligen Verstopfung der Blutgefäße. Ablagerungen können sich lösen und zu plötzlichen Gefäßverschlüssen führen. Herzinfarkt oder Schlaganfall können die Folge sein.
Im Vergleich zu gesunden Menschen ist das Risiko für einen Herzinfarkt bei Männern mit Diabetes um das Vierfache erhöht, diabetische Frauen haben sogar ein bis zu sechsfach höheres Infarktrisiko.3
Auch Nierenerkrankungen sind bei Diabetiker:innen mit Bluthochdruck häufig. Sie machen sich anfangs durch eine erhöhte Eiweißausscheidung im Urin bemerkbar (Mikroalbuminurie). Im Laufe der Zeit kann sich die Nierenfunktion bis hin zum Nierenversagen weiter verschlechtern.
Wenn Sie an Diabetes und Bluthochdruck leiden, ist eine konsequente Behandlung beider Erkrankungen besonders wichtig. Ihr Diabetes sollte gut eingestellt und der Bluthochdruck frühzeitig und konsequent behandelt werden. Damit kann Ihr Risiko für Nierenschäden, Schlaganfälle und Herz-Kreislauf-Erkrankungen stark verringert werden. Nach den Empfehlungen der Hochdruckliga sollte der Blutdruck bei Diabetiker:innen unter 135/85 mmHg liegen, besser noch unter 130/80 mmHg – also niedriger als bei Nicht-Diabetiker:innen.
Wenn Ihr Typ-2-Diabetes mit Übergewicht einhergeht, ist die Gewichtsabnahme besonders wichtig. Dadurch können Sie sowohl Ihre Blutdruckwerte als auch den Stoffwechsel verbessern.
Tipp: Sollten Sie ohnehin schon viele Medikamente zu sich nehmen, kann die Single-Pill-Therapie für Sie das Richtige sein. Hierbei werden die einzunehmenden Medikamente zu einer Pille zusammengefasst. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Quellen: