Ein Saunagang tut zu jeder Jahreszeit gut, denn er regt den Stoffwechsel an, verbessert die Durchblutung und stärkt unsere Abwehrkräfte. Der plötzliche Temperaturunterschied hat jedoch seine Tücken – z. B. sollten Sie nicht saunieren gehen, wenn sie angeschlagen sind, herzkrank oder Schwindelanfälle haben. Doch wie sieht es mit Bluthochdruck aus? Sollten Menschen mit erhöhtem Blutdruck Saunaeinrichtung besser meiden?
An dieser Stelle gibt es Entwarnung für alle Saunafans: Der Gang in die Sauna ist für Bluthochdruckpatienten keinesfalls tabu. Im Gegenteil: Regelmäßiges Saunieren senkt kurzeitig den Blutdruck, weil durch die Hitze die Gefäße geweitet werden. Dennoch sollten Hypertoniker die Extreme meiden – sowohl zu heiße als auch kalte Temperaturen können zu gesundheitlichen Problemen führen. Menschen mit Bluthochdruck sollten z. B. anschließend nicht ins eiskalte Tauchbecken springen, sondern ganz langsam an der frischen Luft oder unter der Dusche abkühlen. Durch den schlagartigen Temperaturwechsel verengen sich nämlich die Gefäße, was den Blutdruck wieder ansteigen lässt. Zur Abkühlung reichen auch Temperaturen von knapp über 20° C, denn sie sind gesundheitlich wirksam und im Hinblick auf die Blutdruckreaktion besser verträglich. Bereits bei Menschen mit normalem Blutdruck lässt der Sprung ins eiskalte Tauchbecken den Druck auf Werte von systolisch über 300 mmHg hochschnellen.
Für Hypertoniker ist ein Saunagang also empfehlenswert, wenn folgendes beachtet wird:
Ähnliches gilt auch für andere Hitzeanwendungen wie Dampfbäder, japanische Bäder oder zu warme Whirlpools.
1-2 Saunagänge pro Woche sind für Bluthochdruckpatienten unbedenklich. Wer diese über mehrere Monate regelmäßig macht, trainiert sein Herz-Kreislauf-System und stärkt zusätzlich das Immunsystem.
Übrigens: Das gleiche gilt auch für ein Vollbad: 30-40 Minuten in der warmen Badewanne führen zu einer Blutdrucksenkung.
Wo eine Sauna ist, ist auch ein Schwimmbecken nicht weit. Was beim Wechselreiz in der Sauna zu beachten ist, gilt aber auch im Wasser: Je höher der Temperaturunterschied des Wassers zur Körpertemperatur, desto anstrengender und gefährdender für die Gesundheit – vor allem für Menschen mit Bluthochdruck.
Ideale Wassertemperatur im Schwimmbad für Menschen mit Bluthochdruck:
Leider ist es so, dass die Wassertemperatur im Hallenbad oft 22–24°C beträgt und auch die Temperatur in Freigewässern oftmals unter 20°C liegt. Hier sollten Hypertoniker aufpassen und nur dann ins Wasser gehen, wenn der Körper gut abgehärtet und an kalte Temperaturen gewöhnt ist.
Achtung: Auch bei vorsichtiger Gewöhnung sind Temperaturen unter 22°C im Hallenbad und unter 18°C im Freien eine Grenze, die Hypertoniker nicht überschreiten sollten.
Sie wollen demnächst verreisen und fragen sich, ob es etwas zu beachten gilt? Hier gibt es alle Infos zum Reisen mit Bluthochdruck.
Quellen:
1. Middeke M., Völker K., Laupert-Deick C. Bluthochdruck senken ohne Medikamente. Trias Verlag
2. Nolte A. Bluthochdruck: Vorbeugen, erkennen, behandeln. 2. Aufl., Stiftung Warentest; 2. Aufl. 2014